Dominikanerinnen von Bethanien, St. Niklausen

Die Dominikanerinnen von Bethanien sind eine 1866 in Frankreich entstandene Ordensgemeinschaft. Der Dominikaner P. Jean-Joseph Lataste empfing im pastoralen Kontakt mit gefangenen Frauen auf ihrer Suche nach Gott die Inspiration zur Gründung eines Ordens, der ohne Diskriminierung Frauen aus unterschiedlich verbrachten Lebenswegen den Zugang zum Ordensleben eröffnete. Die Dominikanerinnen von Bethanien geben der Botschaft des Evangeliums von Gottes verzeihender Liebe weiten Raum. Sie sind bestrebt, unter ihren Mitgliedern feinfühlige Solidarität, Achtung und Diskretion walten zu lassen. Sie pflegen besonderen Kontakt mit an den Rand geratenen oder inhaftierten Frauen, denen sie das Vertrauen auf Gottes Barmherzigkeit vermitteln wollen.

1937 zogen die Schwestern in Obwalden ein ins ehemalige Hotel Burgfluh in Kerns OW. 1964 richteten starke Erdbebenstösse grossen Schaden an, worauf der Neubau in St. Niklausen OW entstand, den die Schwestern seit 1972 bewohnen.

Hier führten die Schwestern jahrzehntelang ein Gästehaus, das sowohl Einzelgästen wie auch Gruppen einen beliebten Rahmen zu besinnlicher Erholung und Begegnung in schöner Umgebung bot.

Mit fortschreitender Zeit nahm die Zahl der Schwestern ab, weshalb die Führung des Gästehauses problematisch wurde. Es schien ein Zeichen der Vorsehung zu sein, dass die Gemeinschaft Chemin Neuf aus Frankreich sich meldete und Interesse an der Übernahme des Hauses. Die zwei Gemeinschaften bildeten am 20. September 2012 eine Allianz: Die Dominikanerinnen übergaben das Haus mitsamt dem Gästetrakt der Gemeinschaft Chemin Neuf und behielten das Recht, ihr Ordensleben hier weiter zu führen, gleichzeitig verpflichteten auch sie sich, das Eigenleben der Gemeinschaft Chemin Neuf zu respektieren.

Seither leben beide Gemeinschaften neben- und miteinander, und das Gästehaus wird von der Gemeinschaft Chemin Neuf geführt und mit neuem Leben erfüllt.

Beide Gemeinschaften erkennen im seligen Pater Lataste, Apostel der Gefängnisse, und in Bruder Klaus, Friedensstifter, zwei Gründerfiguren, die sie eint.

In Zusammenarbeit mit der Gemeinschaft von Chemin Neuf bieten wir Pilgern auf dem Jakobsweg eine preiswerte Unterkunft im Mehrbettzimmer (Frauen und Männer gemischt).

Ein kurzer Anruf am Vortag oder am Tag der Ankunft wird empfohlen. Auch ohne Voranmeldung gibt es fast immer freie Betten.

Die Gebetszeiten in der Kapelle stehen den Pilgern offen und bilden einen guten Tagesabschluss und Tagesbeginn.

Haus Bethanien

In der Nähe des Klosters Bethanien befindet sich einer der wichtigsten Pilgerorte der Schweiz: die Einsiedelei des Hl. Niklaus von Flüe, der der Schutzheilige der Schweiz ist.

Niklaus von Flüe (1417–1487) gehört zu den wirkungsmächtigsten Leitfiguren der Schweiz. Er ist Vorbild in Mystik und Spiritualität, Gesellschaft und Politik sowie als Mensch mit seinen Stärken und Schwächen. Die Bedeutung seiner Frau Dorothee Wyss (1430/3–1495/6) für seinen Lebensweg ist unbestritten. Hier finden Sie mehr Informationen zu Nikolaus von Flüe und dem Ranft:

Bruder Klaus Ranft

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