Religiöse Berufung

Viele Wege führen zum Ordensleben


In der Bibel gibt es verschiedene Berufungsgeschichten. Jede Berufung ist immer eine Antwort auf einen Ruf von Aussen oder aus seinem Inneren. Auch die Berufung zum Ordensleben folgt so einem Ruf...

Suchst du ein Leben des Gebets und der Arbeit, ein Leben der Stille, eine Gemeinschaft und ein brüderliches Leben? Magst du das liturgische Gebet, bist du auf der Suche nach Gott? Möchtest du Christus nachfolgen, das Wort Gottes vertiefen, die lectio divina lernen...

Der Eintritt in einen Konvent oder ein Kloster erfolgt mehr denn je Schritt für Schritt; Nach und nach sind Bewertungen auf beiden Seiten erforderlich. Neben einer Grundlage des spirituellen Lebens muss der Kandidat oder die Kandidatin bestimmte praktische Kriterien erfüllen. Die hier beschriebenen Wege sind nur zwei Beispiele von vielen Möglichkeiten.

Jede Berufungsgeschichte ist individuell, aber alle verbindet ein erster Zugang zur Gemeinschaft und zum Gemeinschaftsleben. Wenn Sie daran denken, in das Kloster einzutreten, zögern Sie nicht, die Gemeinschaft zu kontaktieren, die Sie am meisten anspricht.

Folgende zwei Publikationen geben auf viele erste Fragen eine Antwort. "Meinst Du mich, Gott?" richtet sich an Frauen und ist das Pendant zum Buch "Himmelsstürmer":

Meinst Du mich, Gott?    Himmelsstürmer

 

Zum Beispiel die Dominikaner und Zisterzenserinnen


Die Dominikaner


Unsere Gemeinschaften sind offen für alle, die mehr über unser Leben erfahren oder über eine dominikanische Berufung sprechen möchten.

Wir laden dich ein, mit uns Kontakt aufzunehmen und uns zu besuchen.

 

 


Die Dominikaner in der Schweiz


Der Orden der Predigerbrüder besteht aus Provinzen, die über die ganze Welt verstreut sind. Zum Orden gehören Brüder, Schwestern und Laien. Die Schweiz ist eine eigene Ordensprovinz. Ihr Gründungsjahr ist 1953. Sie hat drei Gemeinschaften in Freiburg, Genf und Zürich. Hauptaufgabe ist Glaubensvermittlung in allen Formen. Das ist mit Predigt und Verkündigung gemeint. Mit den Gelübden, das heisst mit dem Versprechen bei der Aufnahme in den Orden verpflichtet sich jeder Bruder und jede Schwester, sich der  Weitergabe des Wortes Gottes zu widmen. Inhalt dieses Wortes Gottes ist kurz zusammengefasst  die Person Jesus Christus.

Unsere Gemeinschaften stehen allen offen, die unser Leben näher kennen lernen oder über eine dominikanische Berufung sprechen möchten. Wir laden Sie gerne ein, mit uns Kontakt aufzunehmen und uns zu besuchen. Sie können natürlich auch mit einer der Gemeinschaften der Dominikanerinnen in der Schweiz in Verbindung treten.

Das Mindestalter für den Eintritt in den Orden der Dominikaner liegt bei 18 Jahren; verlangt wird ein abgeschlossenes Gymnasialstudium, das den Zugang zur Universität ermöglicht. In Ausnahmefällen genügt auch eine abgeschlossene Berufslehre. Bevor das Noviziat beginnt (mindestens ein Jahr zum gegenseitigen Kennen-Lernen und zur Einführung ins Ordensleben), stehen die Kandidaten während einigen Monaten in regelmässigen Kontakt mit den Ordensverantwortlichen, der sog. «Postulats-Zeit». Nach dem Noviziat in einer dafür bestimmten Gemeinschaft, das üblicherweise aus einer ordensinternen Ausbildung besteht und auch Praktika umfasst, legen die Novizen die einfachen Gelübde für 3 Jahre ab (sie können bis auf 6 Jahre verlängert werden). In dieser Zeit widmen sich die Brüder dem (Weiter-)Studium der Theologie, das Voraussetzung für die Priesterweihe ist, und vervollständigen ihre ordensinterne Weiterbildung. Nach der Zeit der einfachen Gelübde legt der Kandidat die ewige Profess ab, die ihn lebenslang an den Orden bindet. Erst danach und nach abgeschlossenem Universitäts-Studium kann die Diakonats- und Priesterweihe stattfinden.

 

Die Zisterzienserinnen

Wenn du glaubst, dass der Geist Gottes dich zu den Zisterzienserinnen geführt hat, wenn du prüfen möchtest, ob dies deine Berufung ist und ob dies der Ort ist, an dem du dein Leben als Frau in einer verborgenen, aber weiten und tiefen Fruchtbarkeit leben kannst, inmitten der menschlichen Familie, die sucht, die tastet, die unter vielen Konflikten leidet und gleichzeitig ihre Einheit sucht, kannst du um Aufnahme in das Postulat bitten, das 9 bis 12 Monate oder länger dauert.

Das Postulat ist eine Zeit der gegenseitigen Unterscheidung sowohl durch die Kandidatin als auch durch die Verantwortlichen der Gemeinschaft, ob es ihr möglich ist, diese Lebensform in Betracht zu ziehen, sich an den regelmäßigen Rhythmus und an ein intensives Gemeinschaftsleben zu gewöhnen. Nach einer positiven gegenseitigen Prügung im Geist kann die Postulantin darum bitten, das Noviziat zu beginnen.

Das Noviziat beginnt mit der Feier der Einkleidung, bei der die Novizin mit den weißen Gewändern der Zisterzienser bekleidet wird: Robe, Skapulier, Zingulum und Schleier. Es ist die Zeit der Grundausbildung für das monastische Leben und dauert zwei Jahre. Während dieser zwei Jahre kann die Novizin die Gemeinschaft verlassen, wenn sie der Meinung ist, dass dies nicht ihr Weg ist. Wenn sie nicht aufgibt, kann sie um die Zeitliche Profess bitten, ein Versprechen, das sie für die Dauer von drei Jahren ablegt.

Mit der Zeitlichen Profess verspricht die Novizin Beständigkeit, ständige Bekehrung und Gehorsam, die die monastischen Gelübde sind. Danach steht es ihr frei, die Gemeinschaft zu verlassen, die zeitlichen Gelübde noch zu verlängern oder sich durch die feierliche Profess endgültig zu binden.

Mit der Feierlichen Profess lässt sie sich für immer, an diesem Ort und innerhalb dieser Gemeinschaft Gott in Christus weihen. Damit wird die Novizin endgültig Mitglied der Gemeinschaft und durch sie der Familie der Zisterzienser.