Gemeinschaft der St. Anna-Schwestern

Die St. Anna-Schwestern sind eine katholische Gemeinschaft mit Mutterhaus in Luzern/Schweiz. Die Gemeinschaft wurde 1909 von Wilhelm Meyer, Regens am Priesterseminar Luzern, und von Hans von Matt, Nationalrat aus Stans, gegründet, «um die Not der damaligen Zeit zu lindern». Die Schwestern setzten sich während Jahrzehnten für Frauen und Kinder, in der Bildung, im Gesundheitswesen und in der Sozialarbeit ein.

Die St. Anna-Schwestern arbeiteten in unzähligen Krankenstationen, Sanatorien, Kinderheimen, Gefängnissen, Gemeinden, Pfarrhaushalten, in der Gassenarbeit sowie in den eigenen Kliniken in Luzern (heute Hirslanden-Klinik St. Anna), Lugano, Freiburg und Zürich. Sie hatten die eigenen Kliniken nicht nur ihres Auftrages wegen gegründet, sondern auch, um eigenes Personal auszubilden und damit Frauen zu fördern. Mit ihren ungezählten Pflegeeinsätzen gehörten die St. Anna-Schwestern zu den wichtigsten Vorläuferinnen der heutigen spitalexternen Krankenpflege Spitex.

Die St. Anna-Schwestern in Luzern sind verbunden mit St. Anna-Schwestern in Indien, Ostafrika, Indonesien, Osttimor und Italien. Offen für die Not der jeweiligen Zeit, den Menschen nahe sein in ihren Bedürfnissen und nach Möglichkeit handeln: Das Charisma «Gottes barmherzige Liebe erfahrbar machen» ist seit der Gründung lebendig und spürbar in vielen Werken und Apostolaten.

Das Handeln für Menschen und das Dasein für andere prägten das Leben der St. Anna-Schwestern. Das Dasein füreinander und das betende Dasein für die nahe und die ferne Welt wird unterdessen immer bedeutungsvoller.

Die Präsenz der St. Anna-Schwestern im Alterszentrum St. Anna, die Angebote von Liturgie, Fürbittgebet und das Mittragen von Freud und Leid der Menschen, mit denen die Schwestern unter einem Dach wohnen, machen einen bedeutenden Teil der Spiritualität aus.

Der grosse Wunsch des Gründers Wilhelm Meyer war, St. Anna-Schwestern in die Missionen zu senden, «um den Segen Gottes in der Gemeinschaft zu haben». Diesen Missionswunsch konnte Frau Mutter Emilie Dormann 1927 erfüllen. Die ersten vier Schwestern verliessen die Schweiz, um mit den Ärmsten zu leben. In all den Jahren ist dank ihrer Arbeit ein gewaltiges Werk entstanden. Heute ist die Mission St. Anna in Indien, Ostafrika, Indonesien und Osttimor in der Entwicklungszusammenarbeit tätig. Die St. Anna-Schwestern arbeiten in Spitälern, medizinischen Hilfszentren, Schulen, Heimen und in der Sozialarbeit – vor allem zugunsten von Frauen und Kindern.

Die Gemeinschaft in Indien ist selbständig. Dennoch bleibt die Verbindung zwischen der Schweiz und dem Ausland bestehen, denn im Jahr 2000 wurde die Föderation gegründet. Seither treffen sich die Leitungen der Gemeinschaften Schweiz und Indien regelmässig zur Föderationskonferenz für den Austausch und zur gegenseitigen Beratung.

Mission St. Anna

Bildergalerie