Abt Peter von Sury legt altershalber sein Amt als Abt nieder

Abt Peter vollendet am 14. Juni 2025 sein 75. Altersjahr. In Übereinstimmung mit den Satzungen der Schweizer Benediktinerkongregation reichte der Abt dem Vorsteher (Präses) der Schweizer Benediktinerkongregation seinen Rücktritt ein. Die stimmberechtigten Mönche des Benediktinerklosters Mariastein haben deshalb, wie in den Satzungen vorgesehen, am 23. Januar 2025 Pater Ludwig Ziegerer zum Administrator gewählt. Dieser verantwortet während der Vakanz den Klosteralltag und die laufenden Geschäfte und bereitet die Wahl eines neuen Klostervorstehers vor. Diese erfolgt am 4. April 2025 unter der Leitung von Abtpräses Vigeli Monn.
Am 6. Juni 2008 wählten die Benediktiner von Mariastein Pater Peter von Sury zu ihrem Abt, dem 41. Abt von Beinwil und 19. Abt von Mariastein. In seiner Amtszeit als Abt von Mariastein erlebten die katholische Kirche und ihre Ordensgemeinschaften einen tiefgreifenden Wandel. Abt Peter stellte sich diesen sich abzeichnenden Veränderungen und legte mit dem Projekt «Aufbruch ins Weite – Mariastein 2025» die Weichen für eine gedeihliche Zukunft von Mariastein als Pilger- und Klosterdorf mit einer immer kleiner werdenden Klostergemeinschaft, jedoch immer noch mit einer grossen Anziehungskraft für viele Menschen zum Gnadenbild in der Felsengrotte. Bei seinem Amtsantritt 2008 lebten 25 Mönche im Benediktinerkloster Mariastein, heute sind es 14.
Abt Peter bleibt auch nach seiner Amtsniederlegung Benediktiner und Mönch von Mariastein. Er nimmt sich in den kommenden Monaten eine Auszeit, bis er – in Absprache mit seinem Nachfolger – eine neue Aufgabe übernehmen wird.Abt Peter wurde am 14. Juni 1950 in Solothurn geboren, wo er auch aufgewachsen ist und die Schulen bis zur Matura besuchte. 1969 begann er in Bern und Fribourg mit dem Studium von Recht, Geschichte, Journalistik und Philosophie. 1974 trat er ins Noviziat in Mariastein ein. 1975 legte er seine einfache Profess ab, 1979 die feierliche. 1975 begann er das Theologiestudium in Einsiedeln. 1977 wechselte er an die Benediktiner-Hochschule Sant'Anselmo in Rom. An der päpstlichen Lateran-Universität schloss er 1982 sein Studium mit dem Lizentiat in Kirchenrecht ab. Am 8. September 1981 wurde er zum Priester geweiht. Pater Peter wurde im Sommer 1982 als Vikar in den Pfarreien Hofstetten-Flüh und Rodersdorf eingesetzt und wirkte als Jugendseelsorger des hinteren Leimentals. 1988 übernahm er die Pfarrei Hofstetten-Flüh als Pfarrer, von 1993 bis 1998 war er zudem Dekan des Dekanats Dorneck-Thierstein. 1999 beendete er seine Tätigkeit als Pfarrer und übernahm die Redaktion der hauseigenen Zeitschrift «Mariastein». Mehrere Jahre arbeitete Abt Peter für das interdiözesane Ehegericht (mit Sitz in Fribourg). Er unterrichtete das Fach Kirchenrecht von 1992 bis 1994 an der Theologischen Hochschule Chur und von 2000 bis 2012 an der Theologischen Schule des Klosters Einsiedeln. Am 5. Juli 2008 erteilte ihm der Bischof von Basel, Kurt Koch, die Abtsbenediktion.
2012 wurde Abt Peter in den Vorstand der Vereinigung der Höheren Ordensoberen der Schweiz (VOS’USM) gewählt, die er von 2014 bis 2022 präsidierte. Als Delegierter der Konferenz der Vereinigungen der katholischen Orden und weiterer Gemeinschaften des gottgeweihten Lebens in der Schweiz (KOVOS) hat Abt Peter in den letzten zwölf Jahren in diversen Gremien mitgearbeitet, zusammen mit der Schweizer Bischofskonferenz (SBK) und der römisch-katholischen Zentralkonferenz (RKZ), welche u.a. das Pilotprojekt und die Studie zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs im Umfeld der römisch-katholischen Kirche in der Schweiz seit Mitte des 20. Jahrhunderts in Auftrag gaben.