Hl. Charles de Foucauld

Das Leben von Charles de Foucauld (1858-1916) kann man bezeichnen als ein Leben in Bewegung. Franzose aus guter Familie, früh verwaist, Soldat, Entdecker in Marokko, wo er den Glauben der Muslime kennenlernt, findet er mit 28 Jahren zum christlichen Glauben zurück. Von da an sucht er nach Wegen, wie er auf Gottes Ruf antworten kann. Er möchte das Leben Jesu in Nazareth nachahmen: zunächst in einem Trappistenkloster - für seinen Geschmack nicht arm genug -, dann im Heiligen Land und schließlich in Algerien unter den Tuareg, deren Sprache und Bräuche er kennenlernt. Er kommt ihnen nahe, setzt sich für Gerechtigkeit ein, prangert die Sklaverei an und öffnet sich für den anderen, der in seinem Glauben und seiner Kultur anders ist. Er stirbt im Alter von 58 Jahren im Süden Algeriens, ein Opfer wie viele andere in einem Gebiet, das von Konflikten und Rebellionen geprägt ist.

Die Spiritualität von Charles de Foucauld wurzelt in einer leidenschaftlichen Liebe zu Jesus, dem er in der Eucharistie und in den Armen begegnet ist.

"Es gibt kein Wort des Evangeliums, das einen tieferen Eindruck auf mich gemacht und mein Leben mehr verändert hat als dieses: "Alles, was ihr einem dieser Kleinen tut, das tut ihr mir". Wenn man bedenkt, dass diese Worte aus dem Mund stammen, der gesagt hat: "Dies ist mein Leib ... Dies ist mein Blut", mit welcher Kraft wird man dazu gebracht, Jesus in "diesen Kleinen" zu suchen und zu lieben ...".

Charles de Foucauld entdeckt das Gesicht Gottes auf seinem Weg der Inkarnation: Der ganz andere Gott wird ganz nah und wird einer von uns. In Jesus von Nazareth wird er zum Bruder aller, mit dieser Aufmerksamkeit für die Ärmsten, für all jene, die nicht beachtet werden.

Charles meditiert lange über das Wort Gottes. In der eucharistischen Anbetung verehrt er die Gegenwart Jesu. Von dieser Gegenwart durchdrungen, strahlt er in seinen Beziehungen Güte aus und wünscht sich, wie Jesus ein Bruder, der Bruder aller, zu werden.