Der Franziskanerorden bzw. der Orden der Minderen Brüder (Ordo Fratrum Minorum; abgekürzt OFM) wurde 1209 vom heiligen Franz von Assisi gegründet. Von Anfang an handelte es sich um eine Kongregation, die als katholischer Bettelorden eingestuft wurde, d.h. ein Orden, der von Almosen lebt. Die Mitglieder der franziskanischen Gemeinschaften sind auch unter dem Namen Minoriten bekannt (Minor bedeutet auf Lateinisch "klein").

Schon der Name des Ordens spiegelt die Annahmen des heiligen Franziskus wider, der sich und seine Gefährten Minderbrüder nannte und damit betonen wollte, dass ihr Leben nicht in Selbsterhöhung, sondern in der bewussten Entscheidung für die Minderheit bestehen sollte, gemäß dem ersten Satz der Ordensregel: "Das Leben der Minderbrüder besteht darin, das heilige Evangelium unseres Herrn Jesus Christus zu bewahren, indem sie in Gehorsam, ohne Besitz und in Keuschheit leben". Franziskus wies seine Brüder an, ein Leben in Armut und Demut zu führen.

Im Jahr 1212 wurde parallel zum Männerorden der Orden der Armen Frauen gegründet, der von der Heiligen Klara, einer treuen Gefährtin des Heiligen Franziskus, geleitet wurde. Nach ihrem Namen werden die weiblichen Gemeinschaften des Franziskanerordens gemeinhin als Klarissen bezeichnet.

Der Franziskanerorden wird mit zwei Berufungen in Verbindung gebracht: Pax et bonum (Frieden und Güte) und Deus meus et omnia (Mein Gott und alle (die Meinen)). Das Symbol der Franziskaner ist der griechische Buchstabe Tau, der einem Kreuz ähnelt.

Neben den Franziskanern gibt es einen weiteren Zweig der gleichen spirituellen Familie, die Kapuziner. Sie sind in der Seelsorge tätig und dienen als Beichtväter, Prediger, Katecheten, Seelsorger, Volksmissionare und Leiter von Exerzitienhäusern. Sie pflegten ihre Spiritualität mit einem Satz zu umschreiben: Zwischen Zelle und Stadt, zwischen Stille und Straßenlärm.